Fall Osmani Zusammengestellt von Rolf Schälike - 05. Juni 2006 - laufend
Am 10.03.2006 hörte ich das erste Mal den Namen Osmani Am 10.03.2006 hörte ich den Namen Osmani das erste Mal. Aus dem Munde des Vorsitzenden Richters der Pressekammer Hamburg, Herrn Andreas Buske war zu vernehmen: "Der Klage wird stattgegeben." Der Morgenpost Verlag verlor. Kläger war Osmani. Im Internet fand ich damals nichts zu Osmani und Morgenpost. Die Morgenpost anschreiben: sinnlos. Die Presse, die Journalisten blocken nicht geringer als Juristen. Zu Morgenpost hatte ich keinen direkten Draht. Die Verhandlung zu Sache 324 O 906/05 - Osmani vs. Morgenpost Verlag GmbH - fand Ende 2005, Anfang 2006 statt. Ich war nicht dabei. Vielleicht wieder mal ein armer Schlucker; aus Versehen verhaftet; die Presse berichtete übereilt und übertrieben; nun verliert diese. Damit war der Fall für mich erledigt. Die Pressekammer hatte mal richtig entschieden, wie ich es mir damals suggerierte. Zweieinhalb Monate später sind die Presse und das Fernsehen voll von Berichten über die Brüder Osmani. Mit Vorsicht und Schwärzungen - versteht sich. Mich interessieren weniger die Osmani-Geschäfte. Damit haben sich andere zu beschäftigen. Zu diesen möchte und werde ich nicht recherchieren. Unwohl ist mir bei dem unseligen Begriff Albaner-Clan und der Kopplung zu den Kosovo-Albanern. Klingt abwertend. Ich kann nicht ausschließen, dass es sich um verbreitete Machtkämpfe handelt zwischen den verschiedensten Gruppen in Hamburg und anderswo. Osmanis und die Pressekammer Hamburg Mich interessiert, warum die Morgenpost verlieren musste bei der Pressekammer Hamburg. Die Kanzlei Buse mit dem Schröderfreund-Anwalt Michael Nesselhauf war Prozessvertreter von Osmani. Das hätte mich stutzig machen können, denn kleine Fische vertritt diese Kanzlei - soweit mir bis heute bekannt - nicht. März 2006: Am 10.03.2006 verkündete der Vorsitzende Richter der Pressekammer Hamburg, Herr Andreas Buske in der Sache 324 O 906/05 Osmai vs. Morgenpost: Der Klage wird stattgegeben. Geklagt wurde im Dezember 2005. 324 O 423/06 und 324 O 433/06 September 2006: In der Pressekammer Ruhe, bis am 08.09.2006 die Osmanis indirekt wieder dabei waren. Anwalt Hauke Hillmer wehrte sich erfolgreich gegen Verdächtigungen im Fall Osmani -> Osmani_war_an_diesem_Freitag_Gegenstand der Verhandlung. In Sachen 324 O 552/06 und 324 O 554/06 Hillmer gegen Springer, speziell gegen das Hamburger Abendblatt, ging es darum, dass der Name des Geesthachter Anwalts Hauke Hillmer im Zusammenhang mit der Volksbank Lauenburg sowie dem Namen Osmani auftauchte.Vertreten wurde Herr Hillmer vom Hamburger Anwalt Dr. Krüger, welcher erfolgreich Mandanten gegen Stasivorwürfe vertritt. Diesmal brauchte ich nicht stutzig zu werden.
Oktober 2006: Am 31.10.2006 erreicht
Sefer Osmani im Abendblatt die folgende Gegendarstellung: Februar 2007: Am 02.02.2007 die nächsten zwei Verhandlungen vor der Pressekammer Hamburg - 324 O 697/06 und 324 O 698/06. Diesmal klagten Burim Osmani und Bashkim Osmani, vertreten von Michael Nesselhauf und Stephanie Vendt gegen den NDR. Wir berichteten. Im September wurde erneut verhandelt. Das Urteil wurde am 07.12.07. gesprochen. Die Sendung und Verbreitung vieler Passagen wurde verboten.
März 2007: Meldung im Hamburger
Abendblatt vom 23.03.07: Der enge
Osmani-Vertraute und Ex-Aufsichtsrat der Volksbank Launenburg,
Hauke Hillmer (55), ist gestern (22.03.07) in Geesthacht verhaftet worden. ...
. Hillmer und Heitmann sitzen jetzt in der Justizvollzugsanstalt Lübeck
in Untersuchungshaft. Mai 2007: Am 11.05.07 erlebten wir bei der Pressekammer Hamburg die Verhandlung in der Sache 324 O 93/07 Osmani vs. Spiegel. Es klagte vermutlich Quazim "Felix" Osmani gegen die Behauptung des Magazins "Spiegel", Fassli Greve sei sein Cousin. Der Osmani-Anwalt Herr Michael Nesselhauf drohte mir als Berichterstatter. Skandal August 2007: 24.08.07: Wieder klagte Hauke Hillmer gegen Axel Springer bei der Pressekammer Hamburg. Über die Verhandlung zur Sache 324 O 229/07 haben wir berichtet. September 2007: 21.09.07: Erneute Verhandlung in den Sachen 324 O 697/06 Bashkim Osmani vs. Norddeutscher Rundfunk und 324 O 698/06 Burim Osmani vs. Norddeutscher Rundfunk wurde das Urteil am 07.12.07 verkündet.
November 2007: 09.11.07: 324 O 531/07 Es klagte Bashkim Osmani, vertreten von Anwalt Michael Nesselhauf, gegen die
Behauptung, Bashkim Osmani hätte in
die Decke geschossen und Gäste mit einer Pistole in Schach gehalten. In
einem Strafverfahren ist Bashkim Osmani von diesem Vierwurf
freigesprochen worden. Das muss die Presse der Öffentlichkeit mitteilen.
Bericht 28.04.2008: Hauke Hillmer gegen Mieterverein zu Hamburg von 1890 bei der Pressekammer Hamburg. Über die Verhandlung zur Sache 324 O 1008/07 haben wir berichtet. ________________________________ Beiträge zum Fall Osmani im Internet Geben Sie Osmani oder "Hauke Hillmer" oder "Carsten Heitmann" in www.abendblatt.de oder bei Google ein.
_______________________________________________ Anmerkung (RS): Osmani klagt gegen NDR 324 O 697/06 und 324 O 698/06. Die erste Verhandlung war am 02.02.07. Wir berichteten . Die nächste Verhandlung war am 21.09.07. Wir berichteten. Wir gehen davon aus, dass der NDR-Bericht Fehler, Ungenauigkeiten, Unwahres etc. enthält. Am 07.12.07 wurde das Urteil verkündet und die Ausstrahlung sowie die Verbreitung vieler Passagen dem NDR verboten. Die verbotenen Passagen haben wir rot markiert. D.h. gerichtlich wurde festgestellt, dass diese Äußerungen nicht stimmen, d.h. falsch sind oder aus anderen Gründen nicht gesendet werden dürfen.. Bezüglich der Begründungen verweisen wir auf die o.g. Verhandlungsberichte. Die Urteile können bei der Zivilkammer 24 des Landgerichts Hamburg angefordert werden. 1.
Der Text der NDR-Fernsehsendung
Gefährliche Recherche Die Polizei kam am Morgen. Der Villenbesitzer war ahnungslos, wehrte sich aber nicht gegen seine Verhaftung. Versteckt hinter den Einsatzkräften wurde er abgeführt. Das alles geschah vor drei Wochen in Hamburg. Die Verhaftung des öffentlichkeitsscheuen Multimillionärs wurde am Tag darauf auf allen Titelseiten der Hamburger Presse vermeldet. Matthias Rebaschus, Redakteur "Hamburger Abendblatt": "Wenn jemand verhaftet wird, ist das ein Nachrichtenvorgang, über den wir berichten. Wir berichten dann auch über die Hintergründe." Doch über diese Hintergründe staunten nicht nur die Hamburger. Denn der Name des Verhafteten, Burim Osmani, war vielen Lesern bis zu diesem Tag unbekannt. Viele Journalisten wussten schon längst mehr, wussten aber auch, dass es besser war zu schweigen. Denn Burim Osmani ist Teil eines Clans, eines Familienclans.
Vier Brüder mit einer erstaunlichen
Karriere. Manche Journalisten recherchieren schon seit vielen Jahren
über den heimlichen Aufstieg dieses
Osmani-Clans. Kai Hermann,
ehemaliger "Stern"-Autor: "Das war schon eine ziemlich langwierige
Recherche, insbesondere zu der Familie Osmani war sie sehr sehr
schwierig, weil diese Familie im St. Pauli-Milieu zumindest einen
ungeheuren Respekt genießt. Das heißt, es ist oft passiert, dass man nur
den Namen genannt hat, vorsichtig, und dann leerte sich der Tisch oder
es war eisiges Schweigen." So war es auch, als der jetzt verhaftete Burim Osmani kürzlich wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung und Kreditbetrugs vor Gericht stand. Die Öffentlichkeit sollte nichts davon erfahren. Das "Hamburger Abendblatt" musste deshalb sein Gesicht nachträglich verfremden und durfte seinen Namen nicht mehr nennen. Aus Burim Osmani wurde Burim O.. Selbst heute, nach der spektakulären Verhaftung, keine Enthüllungen über den Osmani-Clan, sondern nur über die O's. Matthias Rebaschus: "Das ist ein Beschluss der Rechtsabteilung. Das ist uns verboten worden und wir halten uns daran. Das werden die anderen wahrscheinlich auch noch erfahren." Viele haben es in der Vergangenheit bereits erfahren. Umso ausführlicher jetzt die Berichte nach der Verhaftung, bevor die Anwälte wieder versuchen, all das verbieten zu lassen, was es über diesen Brüder-Clan zu enthüllen gab und auch immer noch gibt. Matthias Rebaschus: "Es ist dieser ganzen Organisation, wenn man ja so will, gelungen, komplett im Dunkeln zu bleiben. Die Hintergründe sind eigentlich nie berichtet worden. Wenn man diese Geschichte nicht kennt, weiß man nicht wie Hamburg funktioniert." Was wie in Hamburg funktioniert, darum kümmern sich jetzt nicht nur Journalisten. Hausdurchsuchungen vielleicht als Beginn einer Geschichte über Burim Osmani. Er kam, wie seine drei Brüder, vor etlichen Jahren als mittelloser Flüchtling nach Hamburg. Heute gehört ihnen Vieles, nicht nur in St. Pauli. Viele Etablissements, ganze Straßenzüge oder auch das weltberühmte "Café Keese". Manche Mieter fürchteten um den Abriss ihrer Häuser. Bürgerinitiativen organisierten sich gegen die Osmani-Pläne, kämpften für den Erhalt ihres Kiez. Burim Osmani kaufte auch Grundstücke in lukrativen Lagen direkt an der Reeperbahn, kündigte attraktive Bebauungen an. Doch oft gab es nur Ärger, manche Pläne wurden nie realisiert. Eine wahre Goldgrube für die Osmani-Brüder, die Touristenattraktion "Pupasch" an den Hamburger Landungsbrücken. Kurios, die Liegenschaft gehört einer städtischen Gesellschaft. Auch beim FC St. Pauli wollte man investieren, versprach ein neues Stadion. Der Verein lehnte ab. Die Osmani-Brüder haben Geld, sehr viel Geld. Hunderte von Millionen Euro, schätzen Insider. Als Chef des Brüder-Clans gilt Quasim Osmani. Kai Hermann: "Ich denke er gilt als etablierter Kaufmann mit sehr guten Beziehungen zu den Behörden. Er hat es auf der sozialen Stufe des Establishments schon ein ganz schönes Stück nach oben gebracht. Und Misstrauen, der Behörden oder der Politik, kann man eigentlich nicht feststellen." Dabei wäre Misstrauen sinnvoll gewesen. Denn die vier Osmani-Brüder machten eine erstaunliche Karriere auf St. Pauli. Sie wurden mächtig und reich. Nur gelegentlich fielen sie auf (Schlagzeilen aus diversen Zeitungen): Quasim Osmani, ein "Clan-Chef oder nur ein braver Familienvater?". Sein "kleiner Bruder, ein brutaler Schuldeneintreiber?". "Ein Clan mit Macht und Millionen?". Dazu die Behauptung eines Staatsanwaltes, die Familie "Osmani hat ein Gewaltmonopol errichtet". Doch nichts passierte, der Aufstieg ging weiter. Und Quasim Osmani, genannt Felix, der Glückliche, gab sogar ein Interview in der Hamburger Morgenpost, sein einziges bis heute (Mopo-Interview 4.10.1996): "Wovon leben Sie?" "Von Arbeit. Ich arbeite hart, Tag und Nacht. Ich bin angestellt. Vom Spiel habe ich auch gelebt, natürlich nur spielbankmäßig zugelassenes Spiel." Felix, der Glückliche als Felix, der Brave. Nicht nur die Hamburger Kiez-Größen erlebten eine andere Realität. Kosovo-Albaner eroberten immer mehr Bereiche. Die vielen Polizei-Razzien störten sie nicht. Kai Hermann: "Die deutschen Zuhälter waren laufend Razzien ausgesetzt und fragen natürlich, warum passiert das nie bei unseren albanischen Freunden?" Doch niemand wollte darüber reden, wie sich der Kiez veränderte, wie ganze Straßenzüge die Besitzer wechselten. Opfer und Zeugen gab es viele, aber sie alle hatten Angst. Matthias Rebaschus: "Viele Menschen, die von dieser Art von Kriminalität betroffen sind, die sind teilweise krank vor Angst. Und wenn sie sich mit uns unterhalten und wenn wir diesen Menschen zum Beispiel durch irgendwelche Akten darlegen können, dass das, was sie vermeintlich fiktiv erleben, wirklich wahr ist, dann fangen die teilweise an zu weinen." Jürgen Roth: "Die Angst ist sicher ein zentrales Problem. Nicht die Angst, dass jetzt mir was passiert oder den Kolleginnen oder Kollegen, sondern die Angst der Zeugen, die teilweise massiv unter Druck gesetzt werden." Keine Zeugen, keine Ermittlungen und deshalb auch keine großen Berichte über das Hamburger Tabu-Thema. Und selbst, wenn ganz harmlos über die pompöse Hochzeit einer Schwester des Osmani-Clans in einem vornehmen Hotel berichtet wurde, gab es sofort Verbote. "Don Hamburgo", so darf man in Hamburg Felix Osmani nicht nennen, obwohl die mehr als illustre Gästeschar derartiges vermuten lässt. Die "Hamburger Morgenpost" wehrte sich vor dem Hamburger Landgericht gegen das Verbot. Um zu begründen, dass Begriffe wie "Don Hamburgo" zulässig sind, legte sie Erkenntnisse über den Brüder-Clan vor, die der Bundesnachrichtendienst zusammengetragen hatte. Der BND brachte drei der Brüder in Zusammenhang mit Rauschgifthandel, Schutzgelderpressung, Prostitution. Dazu die Erkenntnis, der Clan soll auch Auftragsmorde ausführen lassen und mit der italienischen Mafia kooperieren. Das Gericht lehnte das brisante Dokument ab, schließlich sei es ja geheim, streng vertraulich. Michael Fricke, Rechtsanwalt für Presserecht: "Die Begründung ist, dass der BND-Bericht kein öffentliches Dokument ist, dessen Richtigkeit feststeht und damit auch keine zitierfähige Quelle ist." Jürgen Roth: "Das sind Berichte, die gehen an die Bundesregierung, die gehen an alle Landeskriminalämter und werden dort bewertet. Ich frage bei einzelnen Landeskriminalämtern nach, ist dieser Bericht seriös oder nicht. Man sagt mir, der Bericht ist seriös. Dann denke ich, kann man diese Berichte veröffentlichen. Es ist sogar unsere Pflicht, sie zu veröffentlichen." Und der BND legte nach, dokumentierte noch im letzten Jahr seine Erkenntnisse über Quasim Osmani. Das Dokument liegt zwar vielen Behörden vor, ist aber streng vertraulich. Für Journalisten dennoch Grund genug, darüber zu berichten, notfalls gegen gerichtliche Entscheidungen. Jürgen Roth: "Ich denke das ist wirklich ein Problem. Ein Erkenntnisproblem muss da geweckt werden bei bestimmten Richtern, dass sie begreifen, die Journalisten schreiben ja nicht, weil's so lustig ist, aus der Sensation heraus. Wir haben eine politische und gesellschaftliche Verantwortung und die dürfen wir im Grunde genommen nicht mehr wahrnehmen, aufgrund bestimmter Gerichtsurteile hier in Hamburg und in Berlin. Und das ist im Grunde genommen ein, es ist wirklich ein Riesenskandal." Kai Hermann: "Unser Presserecht wird mittlerweile so ausgelegt, dass Leute mit Geld, Leute, die sich die besten Anwälte leisten können, eigentlich verhindern, dass überhaupt über sie berichtet wird." Und die Osmanis haben die besten Anwälte von Hamburg. Vor Gericht sind sie zumeist erfolgreich für ihre Mandanten. Matthias Rebaschus: "Durch diese Lähmung der Journalisten entsteht ein Teufelskreis. Wir können nicht berichten, die Hamburger wissen gar nicht, worum es geht, obwohl es eines der wichtigsten Themen dieser Stadt ist und können sich auch gar keine Meinung dazu bilden." Und haben oftmals auch keine Informationen. Beispielhaft ein Mord in St. Pauli vor dreizehn Jahren. Ein albanischer Zocker wird getötet. Das brutale Verbrechen erregte damals große Aufmerksamkeit. Die Täter waren Auftragskiller. Sie wurden gefasst und vom Hamburger Landgericht zu lebenslanger Haft verurteilt. In der Urteilsbegründung wird immer wieder Quasim Osmani erwähnt, von Zeugen als ein möglicher Auftraggeber der Tat benannt, als angeblicher Bekannter der Täter. Ermittelt wurde deshalb aber nie. Quasim Osmani wurde nicht einmal dazu befragt und konnte deshalb wahrheitsgemäß behaupten (Zitat "Hamburger Morgenpost"): "Ich kenn den Sachverhalt nur aus der Zeitung. Das wird alles furchtbar hochgejubelt". Keine Beweise, keine Verurteilung. Aber dennoch bleibt eine Frage im Raum. Matthias Rebaschus: "Die Frage ist natürlich, wie gefährlich ist Organisierte Kriminalität in Hamburg? Und für uns als Journalisten stellt sich die Frage, wie viel Kriminalität akzeptiert eine Stadt?" Konkret, eine Stadt wie Hamburg. Denn hier im Hamburger Rathaus war vor nicht allzu langer Zeit ein Politiker aktiv, der die Kriminellen bekämpfen wollte, damit Stimmung machte: Ronald Barnabas Schill. Doch ausgerechnet ein Mitglied seiner Fraktion arbeitete in der Vergangenheit in einem Etablissement des Osmani-Clans. Und es war Schill, der ausgerechnet den Anwalt zum Staatsrat machte, dessen Partner in der gemeinsamen Anwaltskanzlei die Osmanis als Mandanten hatte: Walter Wellinghausen. Und auch der ehemalige zweite Bürgermeister, Mario Mettbach, ebenfalls von der Schill-Partei, ist heute als Berater für Burim Osmani tätig. Und sieht darin, wie er sagt, kein Problem. Das allerdings könnte sich nicht nur für ihn bald ändern, nach der Verhaftung des Burim Osmani. Einer von vier Brüdern mit einer erstaunlichen Karriere. Jürgen Roth: "So gesehen, denke ich, ist vielleicht die Götterdämmerung auch für diese Hamburger Familie angebrochen. Was aber nichts daran ändert, dass all diejenigen, die von ihr profitiert haben, die sie gedeckt haben, das ist ja die weitaus interessantere Frage, dass die anscheinend bisher unberührbar geblieben ist. Aber vielleicht ändert sich das auch." Matthias Rebaschus: "Es ist eine wahnsinnig spannende Geschichte. Es ist tausendmal spannender als jeder Kriminalfilm im Fernsehen. Und ich hab sehr früh gelernt, dass jeder Tag, den ich, an dem ich in die Redaktion komme, und ganz normal weiter arbeiten kann, ist ein Gewinn für mich und ein Verlust für die anderen." 1.
Der Text der NDR-Fernsehsendung
Die politische Wochenkolumne Kaum ein Tag vergeht, an dem die Presse nicht über die Geschäfte der Familie Osmani berichtet. Dabei wird das Dickicht der Verbindungen der aus Kosovo-Albanien stammenden Familie mit öffentlichen Stellen, Politikern und sonstigen Honoratioren immer undurchdringlicher. Zumindest indirekt wird sich nun auch der Wirtschaftsausschuss der Bürgerschaft in einer Sondersitzung am 14. August damit befassen. Das Thema der Woche kommentiert Politikredakteur Wolfgang Kresse:
Der Herr Präses der Stadtentwicklungsbehörde
zeigte sich hocherfreut: Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Cantina
Bau und Boden Projektentwicklung GmbH, Rechtsanwalt Hauke Hillmer, legte
er den Grundstein für das Projekt "Wohnen am Aßmannkanal" in
Alt-Wilhelmsburg. Der Senator war damals, im September 2001, ein Grüner
und hieß Willfried Maier. Und damals konnte der noch nicht ahnen, mit
wem er sich da eingelassen hatte. Ein Amtsnachfolger Maiers, der frühere Schill-Parteiler und gewesene Bausenator Mario Mettbach, pflegte fünf Jahre später Beziehungen nicht zu Leuten aus dem Umfeld von Burim Osmani, sondern gleich mit ihm selber. Das sei eine Geschäftsbeziehung gewesen, betonte Mettbach, an der weder menschlich noch rechtlich etwas Negatives zu sehen sei. Es sei eine Beratertätigkeit, die er für Osmani geleistet habe. Im Klartext heißt das wohl: Mettbach sollte seine alten Kontakte in den Senat, in die Verwaltung und die CDU spielen lassen und für Osmani nutzen. Aber es tauchen noch andere Politiker im Umfeld Osmanis auf. So schreibt der Schriftsteller Jürgen Roth in seinem Buch "Deutschland-Clan, ein "späterer Staatsrat" sei als Anwalt bei Geschäften tätig gewesen, bei denen die Herkunft des Kapitals eine eher untergeordnete Rolle gespielt habe. Um welchen Staatsrat mag es sich dabei gehandelt haben? Denn unklarer Herkunft ist das Kapital des Osmani-Clans allemal. 1979 aus dem bitterarmen Kosovo nach Hamburg gekommen, verfügten die drei Osmani-Brüder Quazim, genannt Felix, Burim und Bashkim wenige Jahre später über Hunderte Millionen Euro. Der Bundesnachrichtendienst schätzte das Kapital in seinem Bericht vom Februar 2005 auf 200 bis 300 Millionen Euro. Angeblich sollen die Brüder beim Glückspiel auf dem Kiez viel Geld gewonnen und in der Gastronomie angelegt haben. Es gibt also viel zu untersuchen - auch wenn der Wirtschaftsausschuss der Bürgerschaft kein Untersuchungsausschuss ist und es vordergründig nur um die Verbindungen Mettbachs zum Senat geht. Aber im Hintergrund, da lauert der Osmani-Clan. Die politische Wochenkolumne samstags um 9.00 Uhr auf NDR 90,3 Welche Beschlüsse hat die Bürgerschaft diese Woche gefasst, wie wirkt sich die Politik auf Hamburg aus, was sagt die Opposition? Gibt es Neues in der Wirtschafts- Kultur- oder Schulpolitik? Immer samstags um 9.00 Uhr richtet die Aktuell-Redaktion von NDR 90,3 den Blick zurück auf das politische Geschehen der vergangenen Woche in Hamburg.
Autor: Wolfgang Kresse, NDR 90,3 31.10.08: ZAPP-Sendung zu den Geschäften zwischen Osmani und Zeitungsbossen IN DER IMMER SEHENSWERTEN NDR-SENDUNG ZAPP VOM 29. OKTOBER IST EIN AUFSCHLUSSREICHER BEITRAG GESENDET WORDEN. ER HANDELT VOM OSMANI-CLAN AUS HAMBURG. UND ER ZEIGT, WIE KALTSCHNÄUZIG EIN HERAUSGEBER UND EIN CHEFREDAKTEUR EINER ANGESEHENEN ZEITUNG MIT DIESER UMSTRITTENEN FAMILIE, DIE BEREITS DEN SCHUTZ HOCHKARÄTIGER ANWÄLTE GENIESSEN DARF, GESCHÄFTE GEMACHT HABEN. DIE ÖFFENTLICHKEIT HAT BISHER KAUM AUF DIESEN SKANDAL REAGIERT. DAHER DER BEITRAG HIER NOCHMALS ZUM ANSEHEN UND NACHLESEN: Empörung - Zeitungsbosse machen Geschäfte mit Kiezgrößen <- Video
DIE FAMILIE OSMANI Mail-Verkehr mit der Morgenpost:
---- Original Message -----
From:
Susann Deutsch
To:
Rolf Schaelike
Sent: Wednesday, June 21, 2006 11:27 AM
Subject: AW: [**Spam**] Re: Verfahren Osmani./. Morgenpost
Verlag GmbH
Sehr geehrter Herr Schaelike, nach Rücksprache hier im Hause muß ich Ihnen leider mitteilen, dass wir Ihnen keine Genehmigung dazu erteilen, den Artikel „ Ein Millionär wird abgeführt“, veröffentlicht in der Hamburger Morgenpost am 10.05.06, auf Ihrer Website: www.buskeismus.de zu veröffentlichen. Mit freundlichen Grüßen
Susann Deutsch
----- Original Message -----
From:
Susann Deutsch
Sent: Thursday, June 01, 2006 10:41 AM
Subject: Verfahren Osmani./. Morgenpost Verlag GmbH
Sehr geehrter Herr Schaelike, zuständigkeitshalber wurde Ihre Mail von heute in der o.g. Angelegenheit an mich zur Bearbeitung weitergeleitet. Leider kann ich Ihnen in der Angelegenheit keine Auskünfte darüber hinaus geben, die nicht bereits unsererseits veröffentlicht sind, da die Sache vertraulich ist. Falls Sie Artikel aus der „Hamburger Morgenpost“ veröffentlichen wollen, bitte ich um Anfrage nach Abdruckgenehmigung. Mit freundlichen Grüßen
Susann Deutsch
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Nach der Bedrohung am 11.05.07 mailte ich dem Osmani-Anwalt Herrn Michael Nesselhauf die folgenden Fragen: Sehr geehrter Herr Nesselhauf, seit Freitag, den 11.05.07 fühle ich mich von Ihnen bedroht. Darüber berichte ich im Internet. Ich bitte aus verständlichen Gründen als Journalist, Wissenschaftler und persönlich Betroffener um Antwort auf folgende Fragen: 1. Allgemeine Fragen 1.1. Was gefällt Ihnen nicht an meiner Berichterstattung über Prozesse, an denen Sie als Anwalt beteiligt sind? 1.2. Was gefällt Ihnen nicht an meiner Berichterstattung über Prozesse, an denen Anwälte(Innen) Ihrer Kanzlei beteiligt sind? 1.3. Was gefällt Ihnen nicht an meiner Berichterstattung über Prozesse allgemein? 2. Konkrete Fragen zu den Osmani-Fällen vor der Pressekammer Hamburg 2.1. Ist Fassli Greve mit der Hamburger Ehrenbürger-Familie Greve verwandt? 3. Fragen für eine geplante Verdachtsberichterstattung 3.1. Hat Ihr Mandant Herr Gerhard Schröder etwas mit den Hamburger Osmani-Brüdern zu tun? 3.2. Stehen Sie unter Druck seitens der Hamburger Osmani-Brüder? 3.3. Steht Ihr Mandant Herr Gerhard Schröder unter Druck seitens der Osmani-Brüder? 3.4. Haben die Osmani-Brüder etwas mit möglicher Geldwäsche von Gazprom über Kosovo bzw. andere Länder des ehemaligen Jugoslawiens zu tun? Falls ja, seit wann? 3.5. Stehen Sie unter Druck von anderer Seite bezüglich der Übernahme der Mandatschaft für die Brüder Osmani? Auf Wunsch werde ich die Antworten vertraulich behandeln. Mit der Beantwortung meiner Fragen rechne ich noch im Monat Mai 2007. Danke.
Eine Antwort
habe ich bis heute (08.12.07) nicht erhalten.
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Rolf Schälike |