Buskeismus

Fall Osmani

 

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Fall Osmani

Zusammengestellt von Rolf Schälike - 05. Juni 2006 - laufend

 

Am 10.03.2006 hörte ich das erste Mal den Namen Osmani

Am 10.03.2006 hörte ich den Namen Osmani das erste Mal. Aus dem Munde des Vorsitzenden Richters der Pressekammer Hamburg, Herrn Andreas Buske war zu vernehmen: "Der Klage wird stattgegeben." Der Morgenpost Verlag verlor. Kläger war Osmani.

Im Internet fand ich damals nichts zu Osmani und Morgenpost. Die Morgenpost anschreiben: sinnlos.

Die Presse, die Journalisten blocken nicht geringer als Juristen. Zu Morgenpost hatte ich keinen direkten Draht.

Die Verhandlung zu Sache 324 O 906/05 - Osmani vs. Morgenpost Verlag GmbH - fand Ende 2005, Anfang 2006 statt. Ich war nicht dabei.

Vielleicht wieder mal ein armer Schlucker; aus Versehen verhaftet; die Presse berichtete übereilt und übertrieben; nun verliert diese.

Damit war der Fall für mich erledigt. Die Pressekammer hatte mal richtig entschieden, wie ich es mir damals suggerierte.

Zweieinhalb Monate später sind die Presse und das Fernsehen voll von Berichten über die Brüder Osmani. Mit Vorsicht und Schwärzungen - versteht sich.

Mich interessieren weniger die Osmani-Geschäfte. Damit haben sich andere zu beschäftigen. Zu diesen möchte und werde ich nicht recherchieren. Unwohl ist mir bei dem unseligen Begriff Albaner-Clan und der Kopplung zu den Kosovo-Albanern. Klingt abwertend.

Ich kann nicht ausschließen, dass es sich um verbreitete Machtkämpfe handelt zwischen den verschiedensten Gruppen in Hamburg und anderswo.

Osmanis und die Pressekammer Hamburg

Mich interessiert, warum die Morgenpost verlieren musste bei der Pressekammer Hamburg.

Die Kanzlei Buse mit dem Schröderfreund-Anwalt Michael Nesselhauf war Prozessvertreter von Osmani. Das hätte mich stutzig machen können, denn kleine Fische vertritt diese Kanzlei - soweit mir bis heute bekannt - nicht.

März 2006: Am 10.03.2006 verkündete der Vorsitzende Richter der Pressekammer Hamburg, Herr Andreas Buske  in der Sache 324 O 906/05 Osmai vs. Morgenpost: Der Klage wird stattgegeben. Geklagt wurde im Dezember 2005.

324 O 423/06 und 324 O 433/06

September 2006: In der Pressekammer Ruhe, bis am 08.09.2006 die Osmanis indirekt wieder dabei waren. Anwalt Hauke Hillmer wehrte sich erfolgreich gegen Verdächtigungen im Fall Osmani -> Osmani_war_an_diesem_Freitag_Gegenstand der Verhandlung. In  Sachen 324 O 552/06 und 324 O 554/06 Hillmer gegen Springer, speziell gegen das Hamburger Abendblatt, ging es darum, dass der Name des Geesthachter Anwalts Hauke Hillmer im Zusammenhang mit der Volksbank Lauenburg sowie dem Namen Osmani auftauchte.
Vertreten wurde Herr Hillmer vom Hamburger Anwalt Dr. Krüger, welcher erfolgreich Mandanten gegen Stasivorwürfe vertritt. Diesmal brauchte ich nicht stutzig zu werden.

Oktober 2006: Am 31.10.2006 erreicht Sefer Osmani im Abendblatt die folgende Gegendarstellung:
Im Hamburger Abendblatt vom 16.10.2006 behaupten Sie in dem Beitrag "Der Fall Osmani erreicht jetzt auch die Bundesliga" über mich: Auf dem Grundstück in Harburg betreibt Sefer Osmani, ein Verwandter von Burim und Bashkim Osmani, ein Bordell.
Dazu stelle ich fest: Zwar war ich in der beschriebenen Einrichtung als Betriebsleiter tätig. Im September 2005 bin ich dort jedoch ausgeschieden.
Hamburg, 31. Oktober 2006
Sefer Osmani
Anmerkung der Redaktion: Sefer Osmani hat recht: Er war nur bis 2005 Betriebsleiter.
Erschienen am 9. November 2006
Quelle: Abendblatt

Februar 2007: Am 02.02.2007 die nächsten zwei  Verhandlungen vor der Pressekammer Hamburg - 324 O 697/06 und 324 O 698/06. Diesmal klagten Burim Osmani und Bashkim Osmani, vertreten von Michael Nesselhauf und Stephanie Vendt gegen den NDR. Wir berichteten. Im September wurde erneut verhandelt. Das Urteil wurde am 07.12.07. gesprochen. Die Sendung und Verbreitung vieler Passagen wurde verboten.

März 2007: Meldung im Hamburger Abendblatt vom 23.03.07: Der enge Osmani-Vertraute und Ex-Aufsichtsrat der Volksbank Launenburg, Hauke Hillmer (55), ist gestern (22.03.07) in Geesthacht verhaftet worden. ... . Hillmer und Heitmann sitzen jetzt in der Justizvollzugsanstalt Lübeck in Untersuchungshaft.
Auf Seite 13 ein detaillierter Bericht: Osmani-Affäre - die ersten Verhaftungen

Mai 2007: Am 11.05.07 erlebten wir bei der Pressekammer Hamburg die Verhandlung in der Sache 324 O 93/07 Osmani vs. Spiegel. Es klagte vermutlich Quazim "Felix" Osmani gegen die Behauptung des Magazins "Spiegel", Fassli Greve sei sein Cousin. Der Osmani-Anwalt Herr Michael Nesselhauf drohte mir als Berichterstatter. Skandal

August 2007: 24.08.07: Wieder klagte Hauke Hillmer gegen Axel Springer bei der Pressekammer Hamburg. Über die Verhandlung zur Sache 324 O 229/07 haben wir berichtet.

September 2007: 21.09.07: Erneute Verhandlung in den Sachen 324 O 697/06  Bashkim Osmani vs. Norddeutscher Rundfunk und 324 O 698/06 Burim Osmani vs. Norddeutscher Rundfunk wurde das Urteil am 07.12.07 verkündet.

November 2007: 09.11.07: 324 O 531/07 Es klagte Bashkim Osmani, vertreten von Anwalt Michael Nesselhauf, gegen die Behauptung, Bashkim Osmani hätte in die Decke geschossen und Gäste mit einer Pistole in Schach gehalten. In einem Strafverfahren ist Bashkim Osmani von diesem Vierwurf freigesprochen worden. Das muss die Presse der Öffentlichkeit mitteilen. Bericht
08.04.08: Berufung: 7 U 6/08 (324 O 531/07) Bashkim Osmani vs. Axel Springer Verlag AG. Bashkim Osmani erhält recht. Die Berufung wird zurückgewiesen. Bericht

28.04.2008: Hauke Hillmer gegen Mieterverein zu Hamburg von 1890 bei der Pressekammer Hamburg. Über die Verhandlung zur Sache 324 O 1008/07 haben wir berichtet.

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Beiträge zum Fall Osmani im Internet

Geben Sie Osmani oder "Hauke Hillmer" oder "Carsten Heitmann" in www.abendblatt.de oder bei Google ein.

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Anmerkung (RS): Osmani klagt gegen NDR 324 O 697/06 und 324 O 698/06. Die erste Verhandlung war am 02.02.07. Wir  berichteten . Die nächste Verhandlung war am  21.09.07. Wir berichteten. Wir gehen davon aus, dass der NDR-Bericht Fehler, Ungenauigkeiten, Unwahres etc. enthält. Am 07.12.07 wurde das Urteil verkündet und die Ausstrahlung sowie die Verbreitung vieler Passagen dem NDR verboten. Die verbotenen Passagen haben wir rot markiert. D.h. gerichtlich wurde festgestellt, dass diese Äußerungen nicht stimmen, d.h. falsch sind oder aus anderen Gründen nicht gesendet werden dürfen.. Bezüglich der Begründungen verweisen wir auf die o.g. Verhandlungsberichte. Die Urteile können bei der Zivilkammer 24 des Landgerichts Hamburg angefordert werden.

1.

Der Text der NDR-Fernsehsendung
Quelle: http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID2669458_REF2488,00.html

Gefährliche Recherche
Der unheimliche Aufstieg eines Familienclans
(RS:
Rot markiert sind die für NDR verbotenen Passagen.)
 
Als die Hamburger Polizei kürzlich ein Mitglied eines albanischen Familienclans in Hamburg verhaftete, bedeutete dies das Ende eines langen Schweigens. Seit Jahren recherchieren Journalisten über die Machenschaften der Familie auf dem Kiez - bislang ohne darüber berichten zu können. Von den dubiosen Geschäften, den Verbindungen der Familie in die politischen Kreise der Hansestadt und die Gerüchte über organisierte Kriminalität erfuhr die Öffentlichkeit nur wenig. Bis heute leistet sich der Clan die besten Anwälte Hamburgs, um Journalisten per Gerichtsbeschluss zum Schweigen zu bringen. Es sei dieser ganzen Organisation gelungen, komplett im Dunkeln zu bleiben, sagt ein Lokalreporter im Interview mit Zapp. Und: Wenn man diese Geschichte nicht kenne, wisse man nicht wie Hamburg funktioniere. Viele Menschen, die mit dieser Kriminalität zu tun hätten, seien krank vor Angst. Auch Journalisten wurden unter Druck gesetzt: Der Autor Jürgen Roth erhielt Morddrohungen als er für sein Buch "Der Deutschland-Clan" recherchierte. Es steht mittlerweile auf Platz zwei der "Spiegel"-Bestsellerliste. Durch die Verhaftung des Kosovo-Albaners bot sich auch Journalisten die Gelegenheit über das zu berichten, was sie schon lange wissen - ohne, dass Gerichte dies verhindern können. Zapp über gefährliche Recherche und den unheimlichen Aufstieg eines Familienclans.

Die Polizei kam am Morgen. Der Villenbesitzer war ahnungslos, wehrte sich aber nicht gegen seine Verhaftung. Versteckt hinter den Einsatzkräften wurde er abgeführt. Das alles geschah vor drei Wochen in Hamburg. Die Verhaftung des öffentlichkeitsscheuen Multimillionärs wurde am Tag darauf auf allen Titelseiten der Hamburger Presse vermeldet. Matthias Rebaschus, Redakteur "Hamburger Abendblatt": "Wenn jemand verhaftet wird, ist das ein Nachrichtenvorgang, über den wir berichten. Wir berichten dann auch über die Hintergründe." Doch über diese Hintergründe staunten nicht nur die Hamburger. Denn der Name des Verhafteten, Burim Osmani, war vielen Lesern bis zu diesem Tag unbekannt. Viele Journalisten wussten schon längst mehr, wussten aber auch, dass es besser war zu schweigen. Denn Burim Osmani ist Teil eines Clans, eines Familienclans.

Vier Brüder mit einer erstaunlichen Karriere. Manche Journalisten recherchieren schon seit vielen Jahren über den heimlichen Aufstieg dieses Osmani-Clans. Kai Hermann, ehemaliger "Stern"-Autor: "Das war schon eine ziemlich langwierige Recherche, insbesondere zu der Familie Osmani war sie sehr sehr schwierig, weil diese Familie im St. Pauli-Milieu zumindest einen ungeheuren Respekt genießt. Das heißt, es ist oft passiert, dass man nur den Namen genannt hat, vorsichtig, und dann leerte sich der Tisch oder es war eisiges Schweigen."
Das große Schweigen über die Osmanis. Doch jetzt nach der Verhaftung schreiben Journalisten vieles von dem, was sie in den letzten Jahren nicht berichten durften. Clevere Anwälte hatten es mit Hilfe von Gerichten häufig verhindert. Jürgen Roth, Buchautor "Der Deutschland-Clan": "Es wird mit allen Mitteln versucht, eine bestimmte Berichterstattung zu verhindern. Wirklich mit allen Mitteln." Kai Hermann, freier Journalist: "In Weißrussland macht man unliebsame Kritiker tot, indem man Killer anheuert. In Deutschland nimmt man einen guten Anwalt. Also, das ist sehr viel humaner, es hat aber die selbe Wirkung." Die Wirkung, die Fotos und Namen der Brüder blieben geheim.

So war es auch, als der jetzt verhaftete Burim Osmani kürzlich wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung und Kreditbetrugs vor Gericht stand. Die Öffentlichkeit sollte nichts davon erfahren. Das "Hamburger Abendblatt" musste deshalb sein Gesicht nachträglich verfremden und durfte seinen Namen nicht mehr nennen. Aus Burim Osmani wurde Burim O.. Selbst heute, nach der spektakulären Verhaftung, keine Enthüllungen über den Osmani-Clan, sondern nur über die O's. Matthias Rebaschus: "Das ist ein Beschluss der Rechtsabteilung. Das ist uns verboten worden und wir halten uns daran. Das werden die anderen wahrscheinlich auch noch erfahren."

Viele haben es in der Vergangenheit bereits erfahren. Umso ausführlicher jetzt die Berichte nach der Verhaftung, bevor die Anwälte wieder versuchen, all das verbieten zu lassen, was es über diesen Brüder-Clan zu enthüllen gab und auch immer noch gibt. Matthias Rebaschus: "Es ist dieser ganzen Organisation, wenn man ja so will, gelungen, komplett im Dunkeln zu bleiben. Die Hintergründe sind eigentlich nie berichtet worden. Wenn man diese Geschichte nicht kennt, weiß man nicht wie Hamburg funktioniert." Was wie in Hamburg funktioniert, darum kümmern sich jetzt nicht nur Journalisten. Hausdurchsuchungen vielleicht als Beginn einer Geschichte über Burim Osmani.

Er kam, wie seine drei Brüder, vor etlichen Jahren als mittelloser Flüchtling nach Hamburg. Heute gehört ihnen Vieles, nicht nur in St. Pauli. Viele Etablissements, ganze Straßenzüge oder auch das weltberühmte "Café Keese". Manche Mieter fürchteten um den Abriss ihrer Häuser. Bürgerinitiativen organisierten sich gegen die Osmani-Pläne, kämpften für den Erhalt ihres Kiez. Burim Osmani kaufte auch Grundstücke in lukrativen Lagen direkt an der Reeperbahn, kündigte attraktive Bebauungen an. Doch oft gab es nur Ärger, manche Pläne wurden nie realisiert. Eine wahre Goldgrube für die Osmani-Brüder, die Touristenattraktion "Pupasch" an den Hamburger Landungsbrücken. Kurios, die Liegenschaft gehört einer städtischen Gesellschaft. Auch beim FC St. Pauli wollte man investieren, versprach ein neues Stadion. Der Verein lehnte ab.

Die Osmani-Brüder haben Geld, sehr viel Geld. Hunderte von Millionen Euro, schätzen Insider. Als Chef des Brüder-Clans gilt Quasim Osmani. Kai Hermann: "Ich denke er gilt als etablierter Kaufmann mit sehr guten Beziehungen zu den Behörden. Er hat es auf der sozialen Stufe des Establishments schon ein ganz schönes Stück nach oben gebracht. Und Misstrauen, der Behörden oder der Politik, kann man eigentlich nicht feststellen." Dabei wäre Misstrauen sinnvoll gewesen. Denn die vier Osmani-Brüder machten eine erstaunliche Karriere auf St. Pauli. Sie wurden mächtig und reich.

Nur gelegentlich fielen sie auf (Schlagzeilen aus diversen Zeitungen): Quasim Osmani, ein "Clan-Chef oder nur ein braver Familienvater?". Sein "kleiner Bruder, ein brutaler Schuldeneintreiber?". "Ein Clan mit Macht und Millionen?". Dazu die Behauptung eines Staatsanwaltes, die Familie "Osmani hat ein Gewaltmonopol errichtet". Doch nichts passierte, der Aufstieg ging weiter. Und Quasim Osmani, genannt Felix, der Glückliche, gab sogar ein Interview in der Hamburger Morgenpost, sein einziges bis heute (Mopo-Interview 4.10.1996): "Wovon leben Sie?" "Von Arbeit. Ich arbeite hart, Tag und Nacht. Ich bin angestellt. Vom Spiel habe ich auch gelebt, natürlich nur spielbankmäßig zugelassenes Spiel." Felix, der Glückliche als Felix, der Brave. Nicht nur die Hamburger Kiez-Größen erlebten eine andere Realität. Kosovo-Albaner eroberten immer mehr Bereiche. Die vielen Polizei-Razzien störten sie nicht. Kai Hermann: "Die deutschen Zuhälter waren laufend Razzien ausgesetzt und fragen natürlich, warum passiert das nie bei unseren albanischen Freunden?"

Doch niemand wollte darüber reden, wie sich der Kiez veränderte, wie ganze Straßenzüge die Besitzer wechselten. Opfer und Zeugen gab es viele, aber sie alle hatten Angst. Matthias Rebaschus: "Viele Menschen, die von dieser Art von Kriminalität betroffen sind, die sind teilweise krank vor Angst. Und wenn sie sich mit uns unterhalten und wenn wir diesen Menschen zum Beispiel durch irgendwelche Akten darlegen können, dass das, was sie vermeintlich fiktiv erleben, wirklich wahr ist, dann fangen die teilweise an zu weinen." Jürgen Roth: "Die Angst ist sicher ein zentrales Problem. Nicht die Angst, dass jetzt mir was passiert oder den Kolleginnen oder Kollegen, sondern die Angst der Zeugen, die teilweise massiv unter Druck gesetzt werden." Keine Zeugen, keine Ermittlungen und deshalb auch keine großen Berichte über das Hamburger Tabu-Thema.

Und selbst, wenn ganz harmlos über die pompöse Hochzeit einer Schwester des Osmani-Clans in einem vornehmen Hotel berichtet wurde, gab es sofort Verbote. "Don Hamburgo", so darf man in Hamburg Felix Osmani nicht nennen, obwohl die mehr als illustre Gästeschar derartiges vermuten lässt. Die "Hamburger Morgenpost" wehrte sich vor dem Hamburger Landgericht gegen das Verbot. Um zu begründen, dass Begriffe wie "Don Hamburgo" zulässig sind, legte sie Erkenntnisse über den Brüder-Clan vor, die der Bundesnachrichtendienst zusammengetragen hatte.

Der BND brachte drei der Brüder in Zusammenhang mit Rauschgifthandel, Schutzgelderpressung, Prostitution. Dazu die Erkenntnis, der Clan soll auch Auftragsmorde ausführen lassen und mit der italienischen Mafia kooperieren. Das Gericht lehnte das brisante Dokument ab, schließlich sei es ja geheim, streng vertraulich. Michael Fricke, Rechtsanwalt für Presserecht: "Die Begründung ist, dass der BND-Bericht kein öffentliches Dokument ist, dessen Richtigkeit feststeht und damit auch keine zitierfähige Quelle ist." Jürgen Roth: "Das sind Berichte, die gehen an die Bundesregierung, die gehen an alle Landeskriminalämter und werden dort bewertet. Ich frage bei einzelnen Landeskriminalämtern nach, ist dieser Bericht seriös oder nicht. Man sagt mir, der Bericht ist seriös. Dann denke ich, kann man diese Berichte veröffentlichen. Es ist sogar unsere Pflicht, sie zu veröffentlichen." Und der BND legte nach, dokumentierte noch im letzten Jahr seine Erkenntnisse über Quasim Osmani. Das Dokument liegt zwar vielen Behörden vor, ist aber streng vertraulich. Für Journalisten dennoch Grund genug, darüber zu berichten, notfalls gegen gerichtliche Entscheidungen. Jürgen Roth: "Ich denke das ist wirklich ein Problem. Ein Erkenntnisproblem muss da geweckt werden bei bestimmten Richtern, dass sie begreifen, die Journalisten schreiben ja nicht, weil's so lustig ist, aus der Sensation heraus. Wir haben eine politische und gesellschaftliche Verantwortung und die dürfen wir im Grunde genommen nicht mehr wahrnehmen, aufgrund bestimmter Gerichtsurteile hier in Hamburg und in Berlin. Und das ist im Grunde genommen ein, es ist wirklich ein Riesenskandal." Kai Hermann: "Unser Presserecht wird mittlerweile so ausgelegt, dass Leute mit Geld, Leute, die sich die besten Anwälte leisten können, eigentlich verhindern, dass überhaupt über sie berichtet wird."

Und die Osmanis haben die besten Anwälte von Hamburg. Vor Gericht sind sie zumeist erfolgreich für ihre Mandanten. Matthias Rebaschus: "Durch diese Lähmung der Journalisten entsteht ein Teufelskreis. Wir können nicht berichten, die Hamburger wissen gar nicht, worum es geht, obwohl es eines der wichtigsten Themen dieser Stadt ist und können sich auch gar keine Meinung dazu bilden." Und haben oftmals auch keine Informationen. Beispielhaft ein Mord in St. Pauli vor dreizehn Jahren. Ein albanischer Zocker wird getötet. Das brutale Verbrechen erregte damals große Aufmerksamkeit. Die Täter waren Auftragskiller. Sie wurden gefasst und vom Hamburger Landgericht zu lebenslanger Haft verurteilt. In der Urteilsbegründung wird immer wieder Quasim Osmani erwähnt, von Zeugen als ein möglicher Auftraggeber der Tat benannt, als angeblicher Bekannter der Täter. Ermittelt wurde deshalb aber nie. Quasim Osmani wurde nicht einmal dazu befragt und konnte deshalb wahrheitsgemäß behaupten (Zitat "Hamburger Morgenpost"): "Ich kenn den Sachverhalt nur aus der Zeitung. Das wird alles furchtbar hochgejubelt". Keine Beweise, keine Verurteilung. Aber dennoch bleibt eine Frage im Raum. Matthias Rebaschus: "Die Frage ist natürlich, wie gefährlich ist Organisierte Kriminalität in Hamburg? Und für uns als Journalisten stellt sich die Frage, wie viel Kriminalität akzeptiert eine Stadt?"

Konkret, eine Stadt wie Hamburg. Denn hier im Hamburger Rathaus war vor nicht allzu langer Zeit ein Politiker aktiv, der die Kriminellen bekämpfen wollte, damit Stimmung machte: Ronald Barnabas Schill. Doch ausgerechnet ein Mitglied seiner Fraktion arbeitete in der Vergangenheit in einem Etablissement des Osmani-Clans. Und es war Schill, der ausgerechnet den Anwalt zum Staatsrat machte, dessen Partner in der gemeinsamen Anwaltskanzlei die Osmanis als Mandanten hatte: Walter Wellinghausen. Und auch der ehemalige zweite Bürgermeister, Mario Mettbach, ebenfalls von der Schill-Partei, ist heute als Berater für Burim Osmani tätig. Und sieht darin, wie er sagt, kein Problem.

Das allerdings könnte sich nicht nur für ihn bald ändern, nach der Verhaftung des Burim Osmani. Einer von vier Brüdern mit einer erstaunlichen Karriere. Jürgen Roth: "So gesehen, denke ich, ist vielleicht die Götterdämmerung auch für diese Hamburger Familie angebrochen. Was aber nichts daran ändert, dass all diejenigen, die von ihr profitiert haben, die sie gedeckt haben, das ist ja die weitaus interessantere Frage, dass die anscheinend bisher unberührbar geblieben ist. Aber vielleicht ändert sich das auch." Matthias Rebaschus: "Es ist eine wahnsinnig spannende Geschichte. Es ist tausendmal spannender als jeder Kriminalfilm im Fernsehen. Und ich hab sehr früh gelernt, dass jeder Tag, den ich, an dem ich in die Redaktion komme, und ganz normal weiter arbeiten kann, ist ein Gewinn für mich und ein Verlust für die anderen."

1.

Der Text der NDR-Fernsehsendung
Quelle: http://www1.ndr.de/ndr_pages_std/0,2570,OID2929466_REF_SPC2375310,00.html

Die politische Wochenkolumne
Die guten Kontakte des Osmani-Clans

Kaum ein Tag vergeht, an dem die Presse nicht über die Geschäfte der Familie Osmani berichtet. Dabei wird das Dickicht der Verbindungen der aus Kosovo-Albanien stammenden Familie mit öffentlichen Stellen, Politikern und sonstigen Honoratioren immer undurchdringlicher. Zumindest indirekt wird sich nun auch der Wirtschaftsausschuss der Bürgerschaft in einer Sondersitzung am 14. August damit befassen.

Das Thema der Woche kommentiert Politikredakteur Wolfgang Kresse:

Der Herr Präses der Stadtentwicklungsbehörde zeigte sich hocherfreut: Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Cantina Bau und Boden Projektentwicklung GmbH, Rechtsanwalt Hauke Hillmer, legte er den Grundstein für das Projekt "Wohnen am Aßmannkanal" in Alt-Wilhelmsburg. Der Senator war damals, im September 2001, ein Grüner und hieß Willfried Maier. Und damals konnte der noch nicht ahnen, mit wem er sich da eingelassen hatte.
Denn Hillmer fand sich rund drei Jahre später auf der Anklagebank der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Lübeck wieder - in schöner Eintracht mit dem in Hamburg wohlbekannten Burim Osmani. Gemeinsame Steuerhinterziehung, Betrug und Urkundenfälschung lauteten die Vorwürfe. Geldwäsche soll auch eine Rolle gespielt haben. Das brachte Burim Osmani immerhin 14 Monate Haft auf Bewährung ein. Derzeit sitzt er bekanntlich in Würzburg in Untersuchungshaft. Es geht wieder um Betrug.

Ein Amtsnachfolger Maiers, der frühere Schill-Parteiler und gewesene Bausenator Mario Mettbach, pflegte fünf Jahre später Beziehungen nicht zu Leuten aus dem Umfeld von Burim Osmani, sondern gleich mit ihm selber. Das sei eine Geschäftsbeziehung gewesen, betonte Mettbach, an der weder menschlich noch rechtlich etwas Negatives zu sehen sei. Es sei eine Beratertätigkeit, die er für Osmani geleistet habe. Im Klartext heißt das wohl: Mettbach sollte seine alten Kontakte in den Senat, in die Verwaltung und die CDU spielen lassen und für Osmani nutzen.

Aber es tauchen noch andere Politiker im Umfeld Osmanis auf. So schreibt der Schriftsteller Jürgen Roth in seinem Buch "Deutschland-Clan, ein "späterer Staatsrat" sei als Anwalt bei Geschäften tätig gewesen, bei denen die Herkunft des Kapitals eine eher untergeordnete Rolle gespielt habe. Um welchen Staatsrat mag es sich dabei gehandelt haben?

Denn unklarer Herkunft ist das Kapital des Osmani-Clans allemal. 1979 aus dem bitterarmen Kosovo nach Hamburg gekommen, verfügten die drei Osmani-Brüder Quazim, genannt Felix, Burim und Bashkim wenige Jahre später über Hunderte Millionen Euro. Der Bundesnachrichtendienst schätzte das Kapital in seinem Bericht vom Februar 2005 auf 200 bis 300 Millionen Euro. Angeblich sollen die Brüder beim Glückspiel auf dem Kiez viel Geld gewonnen und in der Gastronomie angelegt haben.

Es gibt also viel zu untersuchen - auch wenn der Wirtschaftsausschuss der Bürgerschaft kein Untersuchungsausschuss ist und es vordergründig nur um die Verbindungen Mettbachs zum Senat geht. Aber im Hintergrund, da lauert der Osmani-Clan.

Die politische Wochenkolumne samstags um 9.00 Uhr auf NDR 90,3

Welche Beschlüsse hat die Bürgerschaft diese Woche gefasst, wie wirkt sich die Politik auf Hamburg aus, was sagt die Opposition? Gibt es Neues in der Wirtschafts- Kultur- oder Schulpolitik? Immer samstags um 9.00 Uhr richtet die Aktuell-Redaktion von NDR 90,3 den Blick zurück auf das politische Geschehen der vergangenen Woche in Hamburg.

Autor: Wolfgang Kresse, NDR 90,3
Stand: 05.08.2006 09:00

31.10.08: ZAPP-Sendung zu den Geschäften zwischen Osmani und Zeitungsbossen

IN DER IMMER SEHENSWERTEN NDR-SENDUNG ZAPP VOM 29. OKTOBER IST EIN AUFSCHLUSSREICHER BEITRAG GESENDET WORDEN. ER HANDELT VOM OSMANI-CLAN AUS HAMBURG. UND ER ZEIGT, WIE KALTSCHNÄUZIG EIN HERAUSGEBER UND EIN CHEFREDAKTEUR EINER ANGESEHENEN ZEITUNG MIT DIESER UMSTRITTENEN FAMILIE, DIE BEREITS DEN SCHUTZ HOCHKARÄTIGER ANWÄLTE GENIESSEN DARF, GESCHÄFTE GEMACHT HABEN. DIE ÖFFENTLICHKEIT HAT BISHER KAUM AUF DIESEN SKANDAL REAGIERT. DAHER DER BEITRAG HIER NOCHMALS ZUM ANSEHEN UND NACHLESEN:

Empörung - Zeitungsbosse machen Geschäfte mit Kiezgrößen <- Video

DIE FAMILIE OSMANI

31.10.2008

Es war eine Nachricht, welche die Redaktion der "Hamburger Morgenpost" auf die Barrikaden gebracht haben dürfte: Die "Mopo"-Herausgeber Josef Depenbrock und Hans Barlach haben ein Grundstück aus dem zerfallenden Immobilien-Imperium der Osmani-Brüder gekauft. Beide bestätigten den Kauf von Burim Osmani, der kürzlich zusammen mit seinem Bruder Bashkim wegen Beihilfe zur Untreue und Betrugs zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt wurde. Jahrelang hatten auch die Redakteure der "Morgenpost" gegen die Kiezgrößen recherchiert. Das jetzt ergangene Urteil ist auch konsequenten Presserecherchen zu verdanken. Doch die "Mopo"-Herausgeber ficht das nicht an.

Josef Depenbrock: "Ich bin überrascht, dass sich jetzt die Moralapostel zu Wort melden. Aus meiner Sicht ist es eher gut, dass das Objekt jetzt verlässlich und solide fertiggestellt wird." Zapp über die Empörung von Redakteuren und über Zeitungsbosse, die Geschäfte mit Kiezgrößen machen.

Anmoderation:
Und zum Schluss noch mal zu denen, die alles versuchen, damit nichts über sie in der Zeitung steht. Und nicht im Fernsehen über sie berichtet wird. Und die deshalb auch juristisch gegen jede unliebsame Berichterstattung vorgehen. Die Hamburger Kiez Größen Burim und Bashkim Osmani sind so ein Fall. Sie setzten Redaktionen jahrelang massiv unter Druck. Auch wir von Zapp haben über diese Osmanis häufig berichtet. Die Schriftstücke von Gerichten und Anwälten nach diesen Berichten füllen ganze Aktenordner. Noch schlimmer sind aber die Kollegen von der "Hamburger Morgenpost" dran. Denn die mussten jetzt erfahren, dass ihre Zeitungsbosse mit einem dieser Osmanis auch noch Geschäfte machen. Gitta Datta über juristische Drohungen und empörende Deals:

Beitragstext:
Eine Luxusimmobilie in Hamburg. 18 Eigentumswohnungen in bester Lage. Elbblick inklusive. Eigentümer. Die Herausgeber der "Hamburger Morgenpost": Hans Barlach und Josef Depenbrock. Sie hatten die Immobilie für 6 Millionen Euro erworben. Eigentlich ein ganz normaler Immobilienkauf. Brisant jedoch, der Name des Verkäufers: Burim Osmani. Der hatte genau wie seine 3 Brüder eine erstaunliche Karriere im Hamburger Rotlichtmilieu auf St. Pauli gemacht. Die Osmanis wurden mächtig und reich. Und die Zeitungen wunderten sich: Quasim Osmani - "Clan-Chef oder nur ein braver Familienvater?" "Sein kleiner Bruder, ein brutaler Schuldeneintreiber?" Und überhaupt: Woher kommen all die Millionen des "Bruder-Clans"? So genau wollten das die Herausgeber der "Hamburger Morgenpost" offenbar nicht wissen. Ihnen war der Häuser-Deal wichtiger.

Verbotene Fotos
Jürgen Roth, Buchautor "Der Deutschland-Clan": "Man muss ja wissen, dass das Geld, das die erwirtschaftet haben, nicht unbedingt immer sauber war. Und wenn Herausgeber und Chefredakteure einer Zeitung Geld investieren in Immobilien wo im Prinzip unter Umständen Blut dran klebt, dann zeigt das ja, dass ethisch gesehen bei denen alles weggefallen ist."

Karl Günther Barth, Chefredaktion "Hamburger Abendblatt: "Nach meiner Wertung, verträgt es sich nicht mit den Aufgaben eines Herausgebers, mit umstrittenen, dubiosen Figuren die aus dem Rotlichtmilieu stammen, Immobiliengeschäfte zu machen, während sich gleichzeitig die Redaktion die Finger wund schreibt und versucht da was rauszukriegen."

Und diese Recherchen waren schwierig. Immer wieder wurden Artikel und Fotos über die Osmanis gerichtlich verboten. Engagierte Anwälte waren immer zur Stelle, wenn unliebsame Enthüllungen drohten.

Thomas Hirschbiegel, Reporter "Hamburger Morgenpost", 2006: "Mit rechts schreibt man und mit links hat man so ne Kladde, was verboten ist. Und dann versucht man das zu umschiffen."

Reporterin: "Wie viele Punkte sind ihnen verboten worden?"

Thomas Hirschbiegel: "Also seit 2001 alleine 50,55. Fast jeden Monat kommt einer."

Jetzt möchte der Reporter der "Hamburger Morgenpost" nichts mehr sagen. Stillschweigen auch bei den anderen "Morgenpost"-Mitarbeitern über die "Immobilien-Deals" ihrer Herausgeber.

Zwielichtige Gestalten
Hier möchte man nicht schweigen. Die Redakteure der "Berliner Zeitung" machen ihre Empörung öffentlich. Denn schließlich ist der Herausgeber der "Hamburger Morgenpost" hier auch aktiv: Als Chefredakteur und Geschäftsführer. Nach dem Osmani-Deal ist er für viele untragbar.

Thomas Rogalla, Redakteursausschuss "Berliner Zeitung": "Das passt natürlich überhaupt nicht zusammen. Das haben wir dem Chefredakteur Depenbrock auch ganz klar als gesamte Redaktion zu verstehen gegeben. Man kann einfach nicht als Zeitung, die aufklären will, die sich gegen Korruption wendet, die Politiker kritisiert, die Geschäftemacher kritisierte, gleichzeitig einen Chefredakteur haben, der mit zwielichtigen Gestalten Geschäfte macht. Das geht einfach nicht."

Josef Depenbrock will sich zu alledem nicht vor der Kamera äußern. Lässt "Zapp" lediglich telefonisch mitteilen: "Wir hätten die Immobilie lieber vom bischöflichen Generalvikariat gekauft. Leider stand aber die Grundstücksgesellschaft Stellingen im Grundbuch." Und die gehörte Burim Osmani. Über das sogenannte "Hafendomizil" hatte sogar seine eigene Zeitung berichtet - mit einem Foto des Eigentümers. Und der sei, so nicht nur die "Hamburger Morgenpost", ein "Umstrittenen Investor". Doch all das störte auch den zweiten Herausgeber der "Hamburger Morgenpost", Hans Barlach offenbar nicht.

Der ließ Zapp schriftlich wissen: "Die Eigentümerstruktur der Verkäufergesellschaft war für mich nicht kaufentscheidend."

Öffentlicher Skandal
Jürgen Roth: "Wir Journalisten haben uns ja nach ethischen Werten, versuchen zumindest zu bewegen. Und wenn dann die Spitze, also der Chefredakteur, wenn dem das vollkommen gleichgültig ist, dann ist das nicht seine Privatsache mehr. Dann ist das eine öffentliche Angelegenheit. Das ist ein öffentlicher Skandal was sich dort abgespielt hat."

Dort in Hamburg, wo die Osmani-Brüder sich als seriöse Geschäftsleute gerierten. Wo aber immer mehr Journalisten wussten, dass dieser albanische Bruder-Clan viel zu verbergen hatte.

Karl Günther Barth: "In dem Moment, wo die Kollegen ernsthaft recherchiert haben und versucht haben, Hintergründe aufzudecken, wie sie zu ihrem Reichtum gekommen sind, dann haben sie Anwälte eingeschaltet - und zwar die besten dieser Stadt."

Gita Ekberg, Freie Journalistin: "Wurde etwas veröffentlicht, kamen sofort Klagen. Gegen alles und gegen jedes. Unterlassungen dies und jenes nicht mehr zu behaupten."

Journalist bespuckt
Doch einige Journalisten ließen sich nicht einschüchtern. Sie recherchierten weiter. Und so kam es jetzt zu einem Prozess gegen zwei Osmani-Brüder.

Jetzt das vorläufige Urteil: Mehrjährige Haftstrafen wegen Wirtschaftsdelikten.

Die Verurteilten beschimpften danach die Journalisten. Osmani: "Mein Gott. Ihr seid so primitiv. Alter Schwede."

Die "primitiven" Journalisten als Zielscheibe des Frusts der Osmani-Brüder.

Osmani: "Ach, dich habe ich vermisst! Wie geht’s?"

Journalist: "Duzen wir uns ?"

Osmani: "Ach so, alles klar. Entschuldigung!"

Gita Ekberg: "Der jüngste Bruder der Osmanis hat vor dem Gerichtsaal einen Kollegen angespuckt. Und wir wurden schlichtweg als Lügner, Idioten und mit ähnlichen Schimpfwörtern belegt."

Die, die das taten, machten gleichzeitig Geschäfte mit den Chefs dieser Journalisten. Die sehen jetzt ihre Glaubwürdigkeit bedroht.

Thomas Rogalla: "Was ein bestimmtes Themenfeld angeht, nämlich die Aufklärung von Graubereichen, Politik und Geschäftsleben, möglicher Korruption stehen wir natürlich nicht mehr so gut da, wie vorher. Weil sobald wir etwas scharf kommentieren in dieser Richtung, sagt doch jeder, euer Chefredakteur ist doch selber in Geschäfte verwickelt, die zumindest anrüchig sind. Wie stehen wir denn dann da. Das dies nicht zusammen passt, das merkt doch wirklich jeder?"

Jürgen Roth: "Und wenn dann Journalisten merken, ihr Chefredakteure, ihre Herausgeber machen mit diesen Leuten, Personen auch noch Geschäfte, dann werden sie, und das befürchte ich vielleicht in Zukunft überhaupt nicht mehr darüber berichten. Nicht nur weil sie Angst haben, sondern weil dann unter Umständen der Chefredakteur sagt, ach das prozessieren wir nicht durch, das kostet zu viel, weil er sich unter Umständen eine neue Immobilie kaufen will, in irgendeinem Puffviertel oder wo auch immer."
 

Mail-Verkehr mit der Morgenpost:

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Sent: Wednesday, June 21, 2006 11:27 AM
Subject: AW: [**Spam**] Re: Verfahren Osmani./. Morgenpost Verlag GmbH

 

Sehr geehrter Herr Schaelike,

nach Rücksprache hier im Hause muß ich Ihnen leider mitteilen, dass wir Ihnen keine Genehmigung dazu erteilen, den Artikel „ Ein Millionär wird abgeführt“, veröffentlicht in der Hamburger Morgenpost am 10.05.06, auf Ihrer Website: www.buskeismus.de zu veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen

Susann Deutsch
Rechtsabteilung
Morgenpost Verlag GmbH
Griegstraße 75
22763 Hamburg

----- Original Message -----
Sent: Thursday, June 01, 2006 10:41 AM
Subject: Verfahren Osmani./. Morgenpost Verlag GmbH
  

Sehr geehrter Herr Schaelike,

zuständigkeitshalber wurde Ihre Mail von heute in der o.g. Angelegenheit an mich zur Bearbeitung weitergeleitet.

Leider kann ich Ihnen in der Angelegenheit keine Auskünfte darüber hinaus geben, die nicht bereits unsererseits veröffentlicht sind, da die  Sache vertraulich ist.

Falls Sie Artikel aus der „Hamburger Morgenpost“  veröffentlichen wollen, bitte ich um Anfrage nach Abdruckgenehmigung.

Mit freundlichen Grüßen

Susann  Deutsch
Rechtsabteilung
Morgenpost  Verlag GmbH
Griegstraße 75
22763 Hamburg
Tel.: 040/809057-279

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Verdacht

Nach der Bedrohung am 11.05.07 mailte ich dem Osmani-Anwalt Herrn Michael Nesselhauf die folgenden Fragen:

Sehr geehrter Herr Nesselhauf,

seit Freitag, den 11.05.07 fühle ich mich von Ihnen bedroht. Darüber berichte ich im Internet.

Ich bitte aus verständlichen Gründen als Journalist, Wissenschaftler und persönlich Betroffener um Antwort auf folgende Fragen:

1. Allgemeine Fragen

1.1. Was gefällt Ihnen nicht an meiner Berichterstattung über Prozesse, an denen Sie als Anwalt beteiligt sind?

1.2. Was gefällt Ihnen nicht an meiner Berichterstattung über Prozesse, an denen Anwälte(Innen) Ihrer Kanzlei beteiligt sind?

1.3. Was gefällt Ihnen nicht an meiner Berichterstattung über Prozesse allgemein?

2. Konkrete Fragen zu den Osmani-Fällen vor der Pressekammer Hamburg

2.1. Ist Fassli Greve mit der Hamburger Ehrenbürger-Familie Greve verwandt?

3. Fragen für eine geplante Verdachtsberichterstattung

3.1. Hat Ihr Mandant Herr Gerhard Schröder etwas mit den Hamburger Osmani-Brüdern zu tun?

3.2. Stehen Sie unter Druck seitens der Hamburger Osmani-Brüder?

3.3. Steht Ihr Mandant Herr Gerhard Schröder unter Druck seitens der Osmani-Brüder?

3.4. Haben die Osmani-Brüder etwas mit möglicher Geldwäsche von Gazprom über Kosovo bzw. andere Länder des ehemaligen Jugoslawiens zu tun? Falls ja, seit wann?

3.5. Stehen Sie unter Druck von anderer Seite bezüglich der Übernahme der Mandatschaft für die Brüder Osmani?

Auf Wunsch werde ich die Antworten vertraulich behandeln.

Mit der Beantwortung meiner Fragen rechne ich noch im Monat Mai 2007.

Danke.

Eine Antwort habe ich bis heute (08.12.07) nicht erhalten.

Bitte senden Sie Ihre Kommentare an Rolf Schälike
Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisiert am 02.11.08
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