BUSKEISMUS

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Bericht
Pressekammer LG Hamburg
Sitzung, Freitag, den 13. Juli 2007

Rolf Schälike - 15.07.07 - 

Auch für diesen Bericht gilt wie für alle anderen meiner Berichte: Alles, was hier steht, entspricht nicht unbedingt der Wahrheit. Beweisen kann ich nichts; geurteilt nach den strengen Regeln der Pressekammer, waren meine Recherchen erbärmlich. Was hier in Anführungszeichen steht, ist nicht unbedingt ein Zitat. Oft verwende ich falsche Zeichensetzung. Habe dafür schon einmal gesessen. Möchte für mangelnde Kenntnis der Grammatik und Syntax nicht noch ein weiteres Mal ins Gefängnis. Was als Zitat erscheinen kann, beruht lediglich auf meinen während der Verhandlung geführten handschriftlichen Notizen. Auch wenn andere Texte, welche nicht in Anführungszeichen stehen, als  Zitate erscheinen, sind es keine, denn beweisen kann ich nichts. Auch Zeugen habe ich nicht. Sowohl Anwälte als auch Richter werden sich an nichts erinnern - sie haben Besseres zu tun. Was merkwürdig erscheint, muss von Ihnen nicht unbedingt geglaubt werden. Eine Meinung habe ich nicht; es handelt sich um Verschwörungstheorien.

-> Terminrolle 13.07.2007

 

Mireille Mathieu und Florian Silbereisen vs. Heinrich Bauer Zeitschriften Verlag - Die Kanzlei Prof. Prinz gibt nicht auf                   

In der Sache 324 O 309/07 Mireille Mathieu und Florian Silbereisen vs. Heinrich Bauer Zeitschriften Verlag gab es schon am 27.04.07 zwei Verhandlungen 324 O 220/07 und 324 O 214/07. Wir berichteten. Die Einstweiligen Verfügungen wurde damals aufgehoben. Die Kanzlei Prof. Prinz gab nicht auf und wartete mit starken Beweisen auf. Sie sandte ihren witzigen Anwalt, den Herrn Michael Philippi.

Auf der Beklagtenseite saß ebenfalls keine Unbekannte mit Anwältin Katherina von Bassewitz.

Klägeranwalt Herr Michael Philippi: Ich vermute, wir kommen mit einer halben Stunde nicht aus.

Der Vorsitzende Richter Herr Andreas Buske: Es ist die letzte Sitzung von Herrn Dr. Weyhe. Er geht zum 7. Senat, wird Nachfolge von Herrn Kleffel antreten. Schafft besonderen Schmerz bei uns beiden.

Habe ihn gefragt, welchen Anwalt möchtest Du noch besonders gern sehen?

Wir haben Zweifel, ob der Gegenstand hält. Soll ich sagen, weshalb?

Klägeranwalt Herr Michael Philippi: Ja.

Der Vorsitzende: Herbstfest. Ich wäre in Florian verliebt. Heute, ich bin in Florian verliebt. Finde ich ungewöhnlich das Bild, wenn ich das bemerken darf.

Der andere Mann muss es sehen, in der dritten Reihe. Ist ein typisches Freundschaftsküsschen.

Klägeranwalt Herr Michael Philippi: Der Kollege geht lückenhaft vor. Mann küsst sich auf den Mund in Frankreich.

Wir haben auch die Seite. Alle Zitate sind falsch. Wir haben einige Fotos, wo sie ebenfalls küsst und mit keinem von denen ins Bett ging.

Richter Herr Dr. Weyhe diktiert: ... mit keinem eine Affäre hatte.

Richter Zink und Buske lachen.

Klägeranwalt Herr Michael Philippi setzt fort: Artikel mit Umarmungen. Vielleicht haben wir diesen nicht mit. Dann brauchen wir diesen auch nicht. Frau Mathieu hat diverse Leute umarmt und geküsst. Der Michael Jürgens ist Manager. Für die selektive Auswahl der Fotos ist die Klägerin nicht verantwortlich.

Sie hat zu sämtlichen Geschehnissen andere geküsst. ... Sie hat Silbereisen sechs Mal im Leben getroffen. Fünf Mal im Fernsehen und ein Mal zur Geburtstagsfeier der Antragsstellerin.

Der Vorsitzende: Die Mütter sollen sich auch gekannt haben.

Klägeranwalt Herr Michael Philippi: Zu den Zitaten im Einzelnen, denn wir wollen nicht pauschalisieren.

"Heute bin ich in Florian verliebt." Ich habe die Antragstellerin [Madame Mathieu] gefragt. Dieses Zitat ist falsch.

Es ist eine Übersetzungskunst der Gegenseite. ... ich liebe ihn enorm. Es gibt so komische Menschen, übersetzen mit "mögen". Diese französisch sprechende Managerin.

Es entfacht eine Fachdiskussion zu Übersetzungen.

Klägeranwalt Herr Michael Philippi: Das Zitat ist so nicht gefallen. Die Antragstellerin möchte nicht, dass über ihr Privatleben berichtet wird. Wird sich dazu nicht äußern.

Zur Stadlpost, musikalische Stadl.

Der Vorsitzende: Haben wir schon.

Klägeranwalt Herr Michael Philippi: Wir wollen genauer werden. Das Blättchen erscheint in einer Miniauflage. War meiner Mandantschaft nicht bekannt.

Zu den Web-Seiten. Diese kommen nicht von der Antragstellerin. Sie weiß nicht mal, was Google ist. Sie kennt das Internet nicht. Diese Seite ist von einem amerikanischen Fan angemeldet. Steht weder rechtlich noch anders mit dem Betreiber in Verbindung. Mich wundert der sehr selektive Vortrag. Der Kollege weiß davon.

Beklagtenanwalt: Ist absurd.

Richter Herr Zink: Auch das Management?

Klägeranwalt Herr Michael Philippi: Befasst sich damit auch nicht.

RS: Wir lesen auf der Klägerin und ihrem Management angeblich unbekannten Seite http://mireillemathieu.com/fanclub.htm

Fulda, 12. Januar 2006

Hallo liebe Freunde, liebe Mireille Fans,

Wie bereits viele von Euch bemerkt haben, sind wir in Deutschland die Info Stelle für Mireille. In enger Zusammenarbeit mit dem Büro in Paris und John Huber (offizielle Homepage von Mireille) teilen wir mit, dass wir uns freuen Euch alle Informationen über die Aktivitäten von Mireille übermitteln zu können. Jedoch nur dann, wenn diese auch 100% feststehen. Selbstverständlich sind wir auch sehr dankbar, Benachrichtigungen durch die Freunde von Mireille zu erhalten, über ihre Entdeckungen in der Presse, Ankündigungen in TV-Magazinen über Wiederholungen von Auftritten usw., damit wir die Infos an andere Fans von Mireille weitergeben können. Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir diese Tätigkeit ehrenamtlich ausführen.

Mit mireillischen Grüßen, Euere Info-Stelle Deutschland

Chantal

Die armen Richter müssen sachkenntnisreich entscheiden.

Klägeranwalt Herr Michael Philippi: Mireille Mathieu und Florian Silbereisen haben unterschiedliches Management.

Richter Herr Zink: Man kann direkt an das Management schreiben, auch an Mireille Mathieu. ist komisch.

Klägeranwalt Herr Michael Philippi: Kann nur das sagen, was mir gestern Abend die Klägerin gesagt hat. Die Einträge erfolgen ohne Einverständnis und Kenntnis der Antragsteller.

Sind kleine Filmchen dabei. Kennen Sie, woher?

Richter Herr Zink und Buske lachen: Kennen wir.

Klägeranwalt Herr Michael Philippi: Mit Sacha Distel

Der Vorsitzende: Distel heißt er?

Klägeranwalt Herr Michael Philippi: Mit ... .

Richter Buske lacht und schüttelt sich.

Klägeranwalt Herr Michael Philippi: ... . Alles Liebesmärchen. Bei Florian Silbereisen mit Fotomontage, bei der auch der Letzte merkt, dass es eine Fotomontage ist.

Glaube an die Deutlichkeit. Brauche nicht mehr vorzutragen.

Richter Herr Dr. Weyhe diktiert auch diesmal anstelle Liebesbeziehungen -> Affären.

Der Vorsitzende: Mein lieber Mann.

Klägeranwalt Herr Michael Philippi legt nach: Die Antragstellering braucht keine Publizität. Wo immer sie auftritt -  das können wir belegen - gibt es eine irrsinnig gute Quote. Sie braucht nicht dahinter her zu rennen.

Beklagtenanwalt: Schwer etwas zu sagen. Bestreiten zunächst, dass sie sich nur sechs mal getroffen haben. Wir haben Mitschnitte einer Sendung, wo der Antragssteller zu 2 sagt, wir sind oft gemeinsam Essen gegangen und er kann noch nicht gut französisch. Bestreiten wir, dass das Zitat falsch sein soll.

Zu der Übersetzung brauche ich nichts zu sagen. Stadlpost hat nichts mit der Sendung zu tun? Der ganze Zirkus lebt davon. Man kennt das Blatt. es ist absurd.

Klägeranwalt Herr Michael Philippi fällt ins Wort: Man kennt es, aber es ist nicht im Verteiler.

Beklagtenanwalt: Zur Web-Site. Bestreite, dass der Amerikaner ein Fan ist. Die Lebenswahrscheinlichkeit sagt, dass das mit dem Management verlinkt ist. Ist völlig abwegig von der Lebenswahrscheinlichkeit.

Was die Liebesduette betrifft, ... zitiert sind.

Gerade hier in Deutschland ... mit Silbereisen, weil sie in Deutschland weniger bekannt ist.

Klägeranwalt Herr Michael Philippi fällt wieder ins Wort: Noch ein Artikel aus der SUPER-Illu, wo er mal genervt über die Bauer-Presse, ein Gegeninterview der SUPER-Illu gibt.

Beklagtenanwalt: Silbereisen hat selber diesem "Spuk" ein Ende bereitet. Er ist dem entgegengetreten.

Der Vorsitzende: Was machen wir jetzt? Sollen Anträge gestellt werden?

Klägeranwalt Herr Michael Philippi: Habe einen Brief an meinen Mandanten. Darin wird gedroht, es wird anderes vorgelegt, wenn er das Verfahren weiter führt. Habe das Schreiben im Original vorliegen.

Richter Dr. Weyhe unbeeindruckt: Anträge werden gestellt.

Beschlossen und verkündet, eine Entscheidung erfolgt am Schluss der Sitzung.

Der Vorsitzende: Wer hat das gesungen?

Klägeranwalt Herr Michael Philippi: Zum Fax. das mag sein, wenn sie das Protokoll hat.

Der Vorsitzende: Jetzt haben wir die nächste Liebesgeschichte.

Klägeranwalt Herr Michael Philipp verlässt mit erhobenen Kopf und Siegesgewissheit verbreitend den Gerichtssaal.

Eine Stunde später. Richter Dr. Weyhe: Die Einstweilige Verfügung vom 01.07.07 wird aufgehoben und die zu Grunde liegenden Anträge werden zurückgewiesen.

Gestern verlor die Kanzlei Dr. Schertz in Berlin sechs Prozesse. Heute verlor die Kanzlei Prof. Prinz einen Prozess. Ein gesundes und schönes Wochenende war damit eingeleitet.

Der Vorsitzende Richter an diesem Freitag im Gerichtssaal [keine wörtlichen Zitate; lediglich Wiedergaben meiner Notizen]                            

"Habe ihn gefragt, welchen Anwalt möchtest Du noch besonders gern sehen?"

"Mein lieber Mann."

Meldungen des Tages - Kanzlei Prof. Prinz                    

Im Manager-Magazin fanden wir am 11.07.2007 im Internet:

http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,484455-8,00.html

Mehrere Urteile solcher Art sind in den letzten Jahren ergangen. Erkämpft haben sie "Medienrechtler" wie Matthias Prinz (50) (siehe: "Erfundene Geschichten"). Der Hamburger Anwalt kaprizierte sich ursprünglich auf Stars und Sternchen, Prinzen und Prinzessinnen. Mittlerweile arbeitet seine florierende Kanzlei hauptsächlich für Unternehmer und Manager.

Das Vorbild von Anwalt Prinz hat zahlreiche Nachahmer angelockt - sehr zum Leidwesen der Medien, denn über sie bricht inzwischen eine Flut von Drohbriefen und Klageschriften herein. "Seit 2000 hat sich die Zahl unserer juristischen Auseinandersetzungen um rund 50 Prozent erhöht", sagt Dietrich Krause, Chefjustiziar der SPIEGEL-Gruppe.

War das heute Zufall? Oder ist es auch der Zensurkammer inzwischen zu viel des Guten?

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Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisiert am
02.08.07
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