Buskeismus
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Dokument Nr.: 216 Für den 26. April 1980 war eine Veranstaltung anläßlich des 35. Jahrestages der Befreiung des Zuchthauses Brandenburg geplant. Robert Havemann hatte deshalb einen Brief an das Kommitee für Antifaschistische Widerstandskämpfer geschrieben, in dem er seine feste Absicht bekundete, an dieser Veranstaltung teilzunehmen (Dok. Nr. 216). Aus einer streng geheimen „Information“, gefertigt in 4 Exemplaren am 26. April 1980 (Dok. Nr. 216) und einem Bewegungsablauf vom 18. April 1980 (Dok. Nr. 209) geht hervor, daß Dr. Gysi mit seinem PKW (Kennzeichen IM 90-92) am 18. April 1980 Robert Havemann am Nachmittag aufsuchte, um ihm eine „interne Mitteilung“ über die „Möglichkeit einer Teilnahme“ zu überbringen. Robert Havemann „reagierte ... erfreut“ (Dok. Nr. 216), bestand jedoch auf einer schriftlichen Einladung. Zurück zum Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung Teil 4/6. Dokument Nr.: 216 Aus mehreren Telefonabhörprotokollen (Dok. Nr. 211, 213, 214, 215) geht hervor, daß sich Dr. Gysi tatsächlich am 24. April 1980 bei Robert Havemann aufhielt, „um ihm mitzuteilen, daß er mit seiner Ehefrau am 26. 4.1980 gegen 9.00 Uhr zur Teilnahme an den Feierlichkeiten in Brandenburg mit seinen damaligen Kameraden zusammentreffen kann.“ (Dok. Nr. 216). Das Protokoll eines abgehörten Telefonats der Ehefrau Havemanns vom selben Tag (Dok. Nr. 215) dokumentiert ebenfalls die Anwesenheit Dr. Gysis bei Havemann. In Bezug auf die bevorstehende Veranstaltung heißt es dort u. a. „Er (Gysi) hat ja nun auch den Ablauf geschildert (...)“. Bei der Anhörung durch den 1. Ausschuß am 11./12. Juni 97 bestritt der Abg. Dr. Gysi auf Fragen nicht, an diesem Tag nicht die von Robert Havemann gewünschte schriftliche Einladung, sondern Anstecknadeln überbracht und die Instruktionen abgeliefert zu haben. Diese Einladung fand Frau Havemann später in den MfS-Akten ihres Mannes (Anhörungsprotokoll S. 67/68. Der Abg. Dr. Gysi behauptet auch in diesem Fall, lediglich Instruktionen vom ZK der SED bekommen zu haben. Er räumte im Rahmen der Anhörung allerdings ein, daß aufgrund der Brisanz des Ereignisses „Erich Honecker und Robert Havemann auf der Tribüne“, es „hier durchaus möglich“ war, „die Instruktionen sowohl von den einen [MfS], als auch von den anderen [ZK] zu bekommen. Zurück zum Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung Teil 4/6. |